Eine locker vorgelegte und doch ungemein detaillierende Systematisierung von Selbststeuerungsmöglichkeiten. Eine Fundgrube für Anregungen und von Blickwinkeln, wie man Steuerung bündeln kann. Bernd Schmidt nennt es einen wohltuenden Überblick über die Interventionsmöglichkeiten, die ein Navigationsinstrument ergeben. 

Für mich ist es eher eine irritierend feingliedrige Auflistung all dessen, was man im Verlaufe des Berufslebens an Intuition entwickelt. Wenn ich mit dieser Liste beraten und coachen würde, käme ich nicht vorwärts, intuitiv wähle ich offenbar immer etwas aus diesem Repertoire, ohne mir dessen bewusst zu sein. Und doch ist es dann anregend, all die schon mal gewählten Vorgehensweisen aufgelistet zu sehen und zu merken, wo etwas vertieft werden könnte.

Erstaunlicherweise wird auch – entgegen den Prinzipien der systemischen Arbeitsweise – die Bedeutung von Feldkompetenz im Fachbereich der Klienten gewürdigt und als häufig auch erfolgsrelevant beschrieben.

Insgesamt ein anregendes, klärendes Büchlein, das viele Impulse gibt. Besonders die Steuerungskonzepte höherer Ordnung enthalten viele systematisch vorgelegten Blickwinkel, die auch nochmals illustrieren, was im gesamten Buch vorgenommen wird: Es gibt Bühnen (vorzugsweise gegenwärtige, Hintergrunds- und Lösungsbühne), auf denen je viele Scheinwerfer montiert sind: rundherum, auch seitlich und oben. Je nach dem, welche Scheinwerfer ein- und ausgeschaltet werden, und von wo man schaut, zeigt sich ein anderes Bild. Das wird mir diesem Büchlein locker, in klarer Sprache und nachvollziehbar vorgelegt. Eine Fundgrube für Blickwinkel und Schlaglichter.

Einführung in systemische Konzepte der Selbststeuerung von Andreas Kannicht und Bernd Schmid