Das Buch braucht am Anfang etwas Durchhaltevermögen. Die Thematik wird auf eine Weise eingeführt, dass ich (der jeden Buchstaben und jede Zeile liest) erst auf Seite 60 das zu verstehen begann, was die AutorInnen sagen wollen. Und erst bei Erreichen von Seite 188 fügt sich das Ganze zu dem, was man vorher vermisst hat. Es wird über viele philosophische und psychologische Darlegungen zu etwas Sinnigem, und man erkennt, dass vor lauter Sorgfalt, alles gründlich aufzubauen ein Zugang gewählt wurde, der anspruchsvoll ist für jene, die immer wieder das Ganze sehen möchten, um die einzelnen Perspektiven des Themas verorten zu können.

Insgesamt ergibt sich ein sehr anregendes Werk, das im Endeffekt gut nachvollziehbar ist und sowohl im Aufbau wie in der Anwendung verständlich und umsetzbar scheint. Eine praktikable Handreichung für die Gesprächsführung.

Es sind viele Hinweise und Fragen für eigene Reflexion enthalten. Sehr umfassend und detailliert werden die der existentiellen Analyse eigenen Wortbedeutungen erläutert und eine eigene Begrifflichkeit entwickelt. Zwischendurch – häufig in den Reflexionsfragen – ist vieles griffig und konkret gefasst und inspirierend. Anregend sind die vielen Deutungen von Worten im Alltagsgebrauch.

Das Buch legt eine nachvollziehbare und klare Struktur der Theorie vor, die – wenn man bereit ist, Menschen auf diese Weise zu verstehen – sehr anregend und für die Betroffenen hilfreich sein kann.

Die AutorInnen beschreiben den Einsatz der Methode, unterstützende Techniken, Anwendungsbereiche und illustrieren, wie mit ihrem Zugang Entwicklungen möglich sind.

Eine interessante, anregende, inspirierende und sehr sinnvolle Lektüre, die auch sehr unterstützend darin ist, für sich selbst parallel wahrzunehmen, wie man denn die entsprechenden Aspekte bei einem selbst versteht.

Existentielles Coaching von Alfred Längle und Dorothee Bürgi