Effectuation entstand aus der Beobachtung von erfolgreichen GründerInnen und UnternehmerInnen: Saras Sarasvathi hat Verhalten und Handeln von Unternehmerinnen, Start-ups und Innovatoren untersucht und die Erkenntnisse verdichtet; 2010 wurden die Erkenntnisse erstmal im deutschsprachigen Raum durch Michael Faschingbauer veröffentlicht.

Es zeigte sich, dass Gründerinnen – in Situationen, wo Zukunft nicht vorhersagbar und vorausbestimmbar ist und unter Ungewissheit – nach 5 Prinzipien handeln:

  • Bird in the hand: mit dem Arbeiten, was man in der Hand hat; Jeweils das Erreichbare unmittelbar umsetzen statt Erträumtem nachhängen.
  • Affordable Loss: das voll einsetzen, was man ohne in Not zu kommen verlieren kann – sich nicht zu früh für grosse Ideen verschulden, und damit Spielräume vergeben.
  • Lemonade: Wenn das Projekt Saures bringt: mach Limonade draus (anders gesagt: nutzen, was passiert. Aus Zufällen und Gelegenheiten das Beste machen, Management by Opportunities)
  • Crazy Quilt: mit denjenigen weiter gehen, die bereit sind einzusteigen ist wirksamer als die perfekten Partner zu warten
  • Pilot in the Plane: dynamisch planen, mit Hartnäckigkeit und Ausdauer „auf Sicht in die richtige Richtung fliegen“
    Wenn so immer das umgesetzt wird, was möglich ist, wird aus nachträglicher Sicht häufig das Unmögliche wahr.

Bezüglich Umsetzung wurde ein Kernprozess herausgearbeitet 

Effectuation ist damit optimal für Situationen, in denen die Rahmenbedingungen offen sind, Eckdaten ungewiss, Mittel knapp, die Lage komplex ist. Also in etwa das, wie der Alltag ja wirklich aussieht – um zu sehen, wo man steht, ist das Unsicherheitsprofiling hilfreich. Genaues Hinschauen lohnt sich.
Es ist die Methode und Haltung, um sich in der VUKA-Welt (volatil, ungewiss, komplex, ambig) bewegen zu können. Doch ist es nicht immer das Beste, je nach Stand der Entwicklung des Projektes, des Wissens und der Situation gibt es das Optimale.

Effectuation lässt sich auf der Landkarte der Management-Modelle verorten. Diese Landkarte zeigt aber noch anderes auf: sie ist einerseits eine Zuordnung der Management-Modelle zu den Anforderungen und Aufgaben. Andererseits ist eine Reise darin ersichtlich. Mit Bezug auf die Studie 2016 der Initiative Zukunftsfähige Führung des Allensbach-Instituts in zeigt sich, dass Führung nach und nach neu gestaltet werden muss. Sehr transparent und mit grossem Blick hat das Frederic Laloux gemacht. Was mit dieser Reise gemeint ist, ist hier unter Evolution ersichtlich. Zur Unterstützung von Entwicklung und adäquater Selbstorganisation kann Effectuation viel beitragen – insofern ist es zugleicht Haltung wie Methode für Entwicklungen.