Ein eindrückliches Buch – mit einem irreführenden Titel. Der Autor beschreibt, wie normalerweise Lernen verläuft und stellt dies anhand von Untersuchungen dar: so sind beispielsweise die didaktischen und methodischen Verhalten und das Repertoire von Lehrpersonen vor der Ausbildung, in der Ausbildung und 18 Jahre nach der Ausbildung dieselben. Es geschieht keine Veränderung durch Ausbildung und durch Weiterbildungen. Das ist erschreckend, stimmt aber auch in anderen Berufsgruppen.
Erklärend legt der Autor dar, dass normalerweise auf eine Herausforderung eine Reaktion komme. In der Theorie wird das reflektiert, in der Praxis wird gehandelt – meist bevor eine Reflexion erfolgt. Beschrieben werden unzählige beelendende Lernsituationen, die man selbst von beiden Seiten (als Dozentin und als Lernender) kennt. Wahl beschreibt dann Methoden, wie eine Reflexionsschlaufe ins Handeln gelegt werden kann und legt insgesamt 50 Methoden vor, wie Situationen reflektiert und anders angelegt werden können. Die üblichen Spielanlagen von Kaderweiterbildungen, die nicht ein anderes Handeln sondern eine eloquentere Selbstdarstellung anstreben, werden damit weiter entwickelt.
In diesem Buch werden viele Vorgehensweisen zur Klärung der Verschiedenheit – dass das eine im Kopf und Denken stattfindet und das andere wie beim Autofahren direkt aus dem Reflex kommt – dargelegt und auf vielen Zugängen dargelegt, wie eine Brücke zwischen Denken und Handeln aufgebaut werden kann.

Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln von Diethelm Wahl
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