Ein Buch, das für Unternehmensdemokratie wirbt. Vorab wird beschrieben, wieviel Gewinn der Wirtschaft zufolge Motivationsschwächen der Mitarbeitenden im hierarchisch organisierten Erwerbsleben verloren geht. Vorteile von Unternehmensdemokratie werden beschrieben, Vorurteile von Gegnern widerlegt.
Im Hauptteil werden 12 Unternehmen ausführlich beschrieben. Die Geschichte wird meist aus Sicht der Patrons beschrieben, entlang dem, wie die Selbstdarstellung der Organisation läuft. Die Überblickbarkeit und Übersichtlichkeit der Informationen ist begrenzt, es gibt wenig Systematik; das Buch ist entlang der Dramaturgie eines Referates geschrieben – der Autor tritt sonst eher als Redner auf.
Es ist das Verdienst des Buches, generell mehr Lust auf Unternehmensdemokratie zu machen. Die Firmengeschichten zeigen, dass es möglich ist, zeigen auch das eklatante Desinteresse des Umfeldes an den Leistungen dieser Pioniere. Die Vorurteile, die dieses Desinteresse verursachen werden immer wieder mal angesprochen und aufgegriffen.
Da ausschliesslich Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden beschrieben werden entspricht das (für die Schweiz) 0.7% der Unternehmen – BeraterInnen von kleineren Unternehmen, die offen für Demokratie sind, verfügen nach wie vor über wenig Literatur.
Das Buch kann sehr empfohlen werden, wenn man nicht weiss und glaubt, dass Unternehmensdemokratie möglich ist, und man gerne ein paar Geschichten dazu nachlesen möchte.

Alle Macht für Niemand, Aufbruch der Unternehmensdemokraten von Andreas Zeuch
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