Der Autor beschreibt verschiedene Erzählformen und wie diese strukturiert sind. Er legt anhand von Beispielen und mit konkreten methodischen Hinweisen für die Coaching- und Beratungsarbeit dar, wie gerade mit dem Bewusstsein einer Erzählung die Subjektivität von Wahrnehmungen bewusst gemacht werden kann. Beispielsweise, indem man den Klienten den Stuhl wechseln lässt und dann erzählen lässt, wie die eben vom einen Stuhl erzählte Geschichte wohl von jemanden anderen geschildert würde. Das setzt er ein, um ein Bewusstsein für die verschiedenen Wirklichkeitskonstruktionen und für das Auffinden von Lösungsvorschlägen anzuregen.
Im Einzelcoaching setzt er bei der Ressourcensuche unter anderem die Heldenreise von Josef Campbell ein.Und nutzt die Methode, um subjektive Blickwinkel anzureichern und Identifikationen damit aufzuweichen. So kann die Methode zur Lösungsfindung beitragen.
Beim Erstellen einer narrativen Systemlandkarte einer Organisation holt er mit Geschichten aus möglichst allen Orten im System – je nach Grösse 5 bis 50 – verschiedene Perspektiven ein und verortet diese dann in Raum des Hauses oder des Organigramms und auf der Zeitachse. So wird sichtbar, wo Erlebtes parallel läuft und wo es auseinanderzudriften oder konfliktiv überkreuzend wird. In der Organisationsentwicklung setzt der Autor die Methode für ausführliche Diagnosen angewendet ein. Um danach zu Handlungsansätzen zu kommen, wird vorgeschlagen, den Prozess selbst als Heldenreise anzulegen: dass man gemeinsam den Schatz sucht, der zu heben, zu reinigen und zu klären ist. Hier scheint die Methode aufwändig und wenig lösungsorientiert und damit kaum für akute Konflikte, Prozess- und Strukturentwicklung einsetzbar. Doch sie gibt ein Gefühl dafür, wie mit Geschichten ein gemeinsames Verständnis gefördert werden könnte und damit kann hilfreich sein, um Identität zu stärken, Diversität bewusst zu machen und gemeinsame Werte zu erkennen.