Im spannenden Buch „Reinventing Organizations“ gruppiert Frederic Laloux die Evolutionsschritte von Organisationen und zeigt auf, was die heutigen Pionierorganisationen und ihre Qualitäten sind und wie Organisationen dorthin kommen können.
Bezogen auf Organisationsentwicklung und Coaching bedeutet die, die Entwicklung von Steuerung in Organisationen weiterentwickeln helfen.
Wenn wir Organisieren und Instituieren zu verstehen versuchen, zeigt sich, dass Organisationen entlang bestimmter Paradigmen entstehen, weil für die benötigten Leistungen entsprechende Strukturen nötig sind. Dies hat schon früher Geser mit seiner Strukturmorphologie (zentralisiert / halbzentralisiert / dezentralisiert gekoppelt mit segmentär oder komplementär) mit den entsprechenden Leistungsvermögen und Grenzen sehr gut beschrieben.
So haben alle Strukturformen eine bestimmte Leistungsfähigkeit; häufig liegt in der Initial- oder Kernleistung aber gerade auch die Grenze des entsprechenden Organisationsparadigmas. Die Bewältigung dieser Grenze führt in eine nächstes Strukturparadigma. Wichtige Aspekte sind Zentralisierungsgrad, Arbeitsteilung (oder eben nicht), Verortung der Entscheidungen.
Interessanterweise macht jede Organisation selbst im Kleinen entsprechende Wachstumsschritte durch: über die Pionier-, Differenzierungs-, Integrations- und Assoziationsphasen, die jeweils bestimmte Leistungen erbringen können, dann aber gerade an der Spitzenleistung der Phase ihre Grenze erreichen und dann einen Schritt weiter gehen.
In Anlehnung an Laloux können die Organisationsparadigmen benannt werden. Sie werden – analog zu den Phasen der Unternehmensentwicklung – nach und nach durchlaufen; keine Phase kann übersprungen werden.
Aus Sicht der Beratung ist es zentral, dass die Interventionen die aktuellen Entwicklungen unterstützen, nicht zurückdrehen. Was das bezüglich der Kernprozesse von Organisationen (Personal-, Organisations- und Betriebsprozesse) bedeuten kann, ist hier ab Seite 5 ersichtlich. Damit könnte weitere Entwicklung unterstützt werden.