Konstruktivismus ist in aller Munde – etwas weniger bewusst ist, dass dieser primär die intrapersonale Wirklichkeitskonstruktion umschreibt. Der Konstruktionismus, den Gergen beschreibt betrifft die soziale, gesellschaftliche oder kollektive Konstruktion von Wirklichkeit. Gergen bescheibt, wie schon beim Kind und danach jederzeit in Beziehungen Wirklichkeiten geschaffen wird über Dialoge und darüber, wie man sich auf eine Beschreibung durch Worte committet und die Komplexität gliedert.

Ken Gergen zeigt auf, welche verschiedenen Möglichkeiten es zur Schaffung von Wirklichkeiten gibt. Gergen ist ein „Kind“ der Postmoderne, des Pluralismus; er stellt die Qualitäten und Herausforderungen dieser Zeit dar, die das scheinbar „eindeutig Wahre“ verloren hat – und wohin das verschwunden ist.
Kenneth Gergen gelingt eine Darstellung von Speziellem und Offensichtlichem, mit dem er immer wieder Aha-Effekte auslösen kann: aha, genau, das ist ja eine gemeinsam geschaffene Konstruktion. So zeigt er in Schritten den postmoderne Konstruktionismus auf. Sein Zugang ist immer wieder überraschend, von Klarheit bestimmt.

Das Buch ist auch eine Hilfe in Zeiten von Fake News und dem verzweifelten Versuch, das „Wahre“, „Wirkliche“ zu fassen.

Konstruierte Wirklichkeiten – eine Hinführung zum sozialen Konstruktionismus von Ken Gergen