An sich anregend, aber zu einem anderen Thema als im Titel steht. Der Autor nutzt das erste Kapitel, um das Thema so zu wechseln, dass er ein Thema bringen kann, zu dem er etwas auf Lager hat: auf Leistung. Damit kann er im Rest des Büchleins sein Modell vorstellen, wie Leistung aufgebaut und gehalten werden kann.
Sprenger geht davon aus, dass Menschen eigentlich eine natürliche Leistungslust haben, und dass dieser freie Bahn, Unterstützung, Feedback und Anerkennung gut tut. Der Buchverlag hat vielleicht etwas zu Motivation bestellt, Sprenger wollte aber nur etwas zu Leistung sagen. Dass Leistung – so wie sie hier verstanden, differenziert, Vorgesetzten zum Abrufen angeboten wird – völlig frei von Sinn und von Bezug zur eigenen Lebensgeschichte, zu Werten, zu sozialen Positionen und zu Inhalten entstehen kann, ist sicher auch möglich. Innerhalb des eingegrenzten Themas hat es anregende Exkurse zu den demotivierenden Wirkungen von Belohnungen, zu Teamleistung und Detaillierendes zum Leistungsverhalten.
Insofern ein interessantes Büchlein – ein solches über Motivation – wie im Titel angekündigt – hätte mich doch wesentlich mehr interessiert.

Motivation in 30 Minuten von Reinhard Sprenger