Sehr detailliert und umfassend wird die Entstehung des Schuldenbegriffs beschrieben. Begonnen wird bei den Stämmen, die Übergänge von Verpflichtungen, Ausgleich bis zu Geld und Menschenhandel. Eindrücklich ist, dass Graeber im Endeffekt belegt, dass Schulden eigentlich primär ein Versprechen eines Ausgleichs sind. Häufig ist der Ausgleich gar nicht in dem Masse möglich wie er nötig wäre, aber die Anerkennung des Anspruchs auf Ausgleich ist zentral. Allerdings kann der aber jederzeit – wenn der Ausgleich nicht möglich ist – auch wieder gestrichen werden. Das Letztere ist politisch und mit Blick auf die verschuldeten Länder des Südens interessant. Das Erstere entspricht auch den Erkenntnissen der Systemaufstellungen und damit einer psychischen und sozialen Realität.
Schulden – die ersten 5000 Jahre von David Graeber